Leidenschaft

Auch wenn er ihr zu hörte, entfuhr ihm nur ein: "Mhm..." . Sein Blick war traurig wegen des Ereignisses am Morgen.

Ich konnte sie nur so beschützen... Aber ihre strenge Art wegen den Regeln... Manchmal ist das Schlimmer wie Mobbing. Nett, dass sie darauf achtet, dass mir keine Fehler passieren... Aber die lockere Art von gestern gefiel mir besser.... Warum kränkt mich das nur so...? Ich versteh die Welt nicht mehr, seid ich sie kenne...

Er wirkte Abwesend...

Rika ging zu ihrem Stuhl und setzte sich hin. Elegant und doch normal.
Die anderen Schüler redeten miteinander, lachten und hatten sichtlichen Spass.
"Das essen wird gleich serviert. Iss nicht zu viel sonst tut dir der Bauch weh!" sagte sie mit einem lächeln.
Als sie seine Abwesende Art sah, sah sie ihn besorgt an. "Ist alles ok?" fragte sie ihn.

Er sah sie an und seine sonst so hellblauen Augen, waren dunkler als beim ersten Treffen.

"Nein, ich glaube nicht... Momentan geht mir so vieles im Kopf um. Ich muss übers Wochenende immer weg fahren zu meinem Vater. Hier ist alles neu und ich darf keine Fehler laut dir machen... Ich komm mir iwie gestresst davon vor..."

Er setzte sich, legte den Kopf in den Nacken, streckte seine Beine, übereinander gelegt, aus und schloss die Augen. Für den Moment war es ihm egal, wessen Stuhl das ist. Er wollte einfach für einen Moment abschalten.

Ich hab davon schon richtige Kopfschmerzen.... Zu Hause wär mir das nicht passiert... Irgendwie vermisse ich Sebastian, der das immer alles für mich geregelt hat. Ich fühl mich hier richtig unwohl überall...

Er seufzte, legte den rechten Arm unbewusst über den Bauch (locker angewinkelt) und schaffte es für einen Moment alles um sich herum auszublenden.

In der Zeit, in der sich Edward enstpannte, stand Rika auf und verließ den Speisesaal.

Ich wusste das ich nichts mit einem Schützling anfangen kann, dabei wollte ich doch so sein wie sie...

Rika ging auf den Schulhof in dem ein Garten voller hübscher Blumen war. Sie mochte die Blumen und goss sie regelmäßig.
Sie hockte sich vor eines der Beete und beobachtete sie, während sie sich im leichten Wind bewegten.

Er ging ihr wenige Minuten später nach.

"Verzeih, wenn ich was falsches sagte. Ich habe nur das Gefühl, dass du nicht du selbst dabei bist. Ich meine: Klar, du befolgst die Regeln, aber du kannst mir nicht sagen, dass es dir damit gut geht immer diese Regeln zu befolgen oder?... Wie du gestern Abend warst...Etwas gelacht hast... So hast du mir am Besten gefallen...Mit dieser Feldwebelart und das Gefühl, dass mir überall der Kopf abgerissen wird, wenn ich nicht folge... Das belastet mich... Ich steh aber dazu, dass ich mich sehr wohl bei dir fühle.."

Man merkte in seiner Stimmlage, dass er es nicht böse meinte und sogar noch eine unausgesprochene bitte von Nachsicht darin lag. Doch indirekt lag ein tiefes Gefühl unter diesen Worten, welches er nicht deutlich aussprechen wollte. Er selber sah auf die Blumen, während er diese persönlichen Gedanken aussprach.

Sie schwieg einen Moment lang. "Ich mag es nicht, aber ich will unnötigen Stress vermeiden. Daher achte ich genau auf die Regeln. Wenn es dir nicht passt, geh zum Direktor und gib ihm ein Schreiben in dem steht das du einen neuen willst!" sagte sie und stand auf.
Rika wusste das es hart klang, aber das war auch das, was ihr Ushio damals sagte, als genau die selbe Situation vorkam.
Ushio war ihr Vorbild und sie war selbst der Schützling von Ushio. Jedoch, geschah etwas, was nie hätte passieren sollen.
Rika erinnerte sich gern an das vorige Schuljahr und wollte genauso sein wie ihr Vorbild.
Ushio hielt sich stets an die Vorschriften, hatte niemanden gestört und war ein Hilfsbereites und kluges Mädchen.

Rika sah zu Edward. "Entschuldige, ich lache nicht oft, weil es selten etwas gibt, was mich zum Lachen bringt.." sagte sie und wieder zu den Pflanzen.

"... und ich weis, dass du mich als Perversen siehst... aber das bin ich nicht. Ich hab eine schwere Familiensituation, hier ist es nicht einfach und selbst wenn du so Verkrampft auf Regeln bist, würde ich niemals einen oder eine andere an meiner Seite haben wollen."

Wie mach ich ihr das nur klar, was ich in meinem Herzen fühle?... Aber sie ist meine Aufpasserin... Ich kann das nicht, selbst wenn da Gefühle für sie sind - sie würden nicht helfen.

Er sah sich etwas um.

"Sag mal... Wie ist das mit dem Frühlingsball am Wochenende...? Gibt es da auch solche Regeln mit Schützlingen...? Damen- oder Herrenwahl?"

Rika verschrenkte die Arme.

Na toll ... das auch noch

"Falls du denkst, das ich da hin gehe, hast du dich geirrt. Aber um deine Frage zu beantworten, es ist Herrenwahl. Der Ball hat nichts mit dem Schützlingenprogramm zu tun." sagte sie und ging.

Ich habe keine Lust auf sowas, ehrlich. Die indirekte Liebeserklärung würde sogar ein BLinder mit 'nem Krügstock sehen..

Trotzig sah er ihr nach.

"ICH HATTE NICHT VOR DICH EINZULADEN.... BILD DIR NICHTS EIN"

Sauer verließ er das Schulgelände und war selbst am Abend bei Sonnenuntergang noch nicht zurück. Er traf sich mit Sebastian, dem Diener der Familie und holte sich bei einem Gespräch in einem Kaffee einen guten Rat.

"Sebastian...Ich dreh hier durch... Ich komme mir so Paranoid vor in der letzten Zeit...Hier ist alles viel Gefühlsintensiver als bei uns im Himmel...Ich meine...Ich komme hier an und verliebe mich gleich in ein Mädchen, welche zwar was besonderes hat, aber sie hat kein Interesse an mir, sie ist ein Klemmi und liebt Regeln und vor allem scheint sie keine Lust zu haben mit mir auf den Ball zu gehen. Prinz hin oder her, aber ich bin so verwirrt..."

Rika lernte für die Unterrichtsstunden am nächsten Tag und machte sich keine weiteren Gedanken.

Sebastian musste lachen, bei den Worten von Edward. Er war ein recht muskolöser Mann und sah ganz und garnicht nach einem Diener aus. "Macht euch keine Gedanken, oder wollt ihr die Schule wechseln?" harkte er nach.
Sebastian war immer für einen Rat zu gebrauchen, auch wenn er meistens lacht. Er konnte jedoch auch ernst sein, und war für jeden da, der seine Hilfe in Anspruch nahm.

"Hast du einen guten Rat unter Männern? Ich meine... Ich empfinde was für sie...aber sie ist immer so ...Ach, keine Ahnung...ein Klemmi eben"

Er überlegte einen Moment.

"Du kannst mir helfen... Heut nacht, wenn sie schläft, kommst du dann vorbei?... Ich muss wissen, was in ihrer Vergangenheit passiert ist, dass sie so heutzutage ist... Vielleicht kannst du mir dann auch besser einen Rat geben...Dazu kannst nur du die Fähigkeit... Nimmst du mich mit in ihre Vergangenheit?"

"Du willst ohne ihr Wissen, in ihrer Vergangenheit rumwühlen?" fragte Sebastian. Er war skeptisch, willigte aber ein, da er keinen Befehl abschlagen konnte. Schon garkeine Bitte von Edward.

Rika ging nach einer Weile zum Abendessen. "Immernoch nicht da. Langsam mache ich mir Sorgen.." sagte sie zu sich selbst.
Beim Abendessen schwieg sie und aß schnell auf um wieder in ihrem Zimmer verschwinden zu können. Sie ging Duschen.
Unter der Dusche sang sie ein Lied, welches gut klang. "Black Velvet..." sang sie mit voller Stimme. Da die Wände des Badezimmers gedämmt waren, konnte ein Aussenstehender nichts von ihrem Gesang vernehmen.

"ich habe keine andere Wahl... Weist du, was Liebe bedeutet?...Unglücklich,dass es hier ist, weil ich keine 3 Jahre bleiben werde, wegen meinem Vater... Aber ich hatte noch nie jemanden, der mich geliebt hat... Ich war immer allein im Schloss... Ich muss einfach wissen, ob ich eine Chance habe..."

Edward litt sichtlich unter der Ungewissheit. Nachdem jedoch die Absprache stand, ging er zurück und kam kurz vor 21 Uhr wieder am Zimmer an. Er stand kurz vor der Tür, atmete tief durch und schloss auf - bereit für die nächste Prädigt.

Rika saß am Schreibtisch und lernte. "Willkommen zurück..." sagte sie, sah ihn jedoch nicht an.
Sie hatte sich vorgenommen, Edward mehr freiraum zu lassen und ihn nicht wegen irgendwelcher Regeln zu bevormunden.
"Dein Essen steht da vorn.." sagte sie und deutete auf den Teller der auf Edward´s Nachttisch stand.

Ich hoffe es schmeckt dir... dachte sie während sie weiter lernte.

Rika war sichtlich genervt von dem ganzen Lernen, jedoch lies sie es nicht an Edward aus, sondern schwieg ihm gegenüber.

"Danke..." sagte er und stand direkt hinter ihr. Er beute sich über sie, sodass sein Gesicht neben ihrem war.

"Kommst du damit zurecht?" Fragte er offen und hilfstbereit. "Du siehst leicht gestresst aus... ich tippe mal darauf, dass du das nicht in deinen Kopf rein bekommst, mh?"

Er richtete sich wieder auf und ging zu seiner Seite des Bettes, um die Jacke auszuziehen.

"Ich habe alles im Griff, lerne nur schon seit der Unterricht vorbei ist. Es nagt ein klein wenig an meinen nerven, aber sonst ist alles gut!" sagte sie selbstsicher.
Rika lernte verschiedene Fächer, jedoch machten ihr die vielen Verschiedenen Dinge etwas Probleme. Sie blieben einfach nicht im Kopf.
Sie war immer gut vorbereitet, da könnte sie es sich nicht leisten, eine Aufgabe nicht im Kopf zu haben.
Ihr Buch und der Block auf dem sie schrieb, waren vollgeklebt mit Zetteln und Notizen.

Während er sich den Teller mit dem Besteck nahm und sich setzte sang er einen kleinen Reim.

"Mathe, Physik und Biochemie, ja das begreif ich nie. Dafür hab ich die Musik immer geliebt, weil die Leidenschaft dafür niemals versiegt"

Dabei hat er eine ganz samtweiche Stimme, die sich gut in Rikas Club machen würde.

Kurz war Stille in dem Zimmer der beiden Schüler.
Doch das sollte nicht lange so bleiben, Rika bekam ein Wutanfall, sprang auf sodass der Stuhl umflog. "BOARGH ICH HASSE DAS, WENNS NICHT DA REIN GEHT WO ES REIN SOLL!!!!" brüllte sie und war sichtlich sauer über sich selbst. Sie schmiss ihre Bücher und Blöcke umher und zerlegte den Tisch mit einem Schlag auf die Mitte.

Edward bekam einen Lachnfall.

"Du hättest mich auch einfach Fragen können, ob ich dir helfe... xD Der arme Tisch kann da wirklich nichts für.."

Rika erhob die Hand gegenüber Edward. Sie konnte sich gerade noch so bremsen, ihm keine Ohfeige zu verpassen und ging mit schnellen Schritten raus. Die Turnhalle war ihr nächstes Ziel, sie musste ein wenig Volleyball spielen, um runter zu kommen. Immer wieder schlug sie mit harten schlägen auf den Ball ein, der gegen die Wand knallte und wieder zurück zu ihr flog.

Edward folgte ihr ohne das sie es merkte. Er sah zur Turnhalle hinein und beobachtete sie.

Irgendwie tut sie mir ja leid, aber ihr Temparament ist wahnsinn... Wenn sie das nur anders abbauen könnte... naja... die Zeit wird es zeigen, wie sich das entwickelt.

Er vertilgte das restliche Essen und legte sich hin. Was Rika nicht wusste: Auch wenn er die Augen geschlossen hatte, war er bei vollem Bewusstsein. Schließlich wollte er mit Sebastian in ihre Vergangenheit.

Als Rika wieder kam, hatte sie sich erfolgreich abgeregt und räumte nun alles auf.
Da Edward scheinbar schlief, versuchte sie so leise wie möglich zu sein um ihn nicht zu wecken.
Rika zog sich um, da es schon spät geworden war und legte sich hin, mit der Musik im Ohr schlief sie innerhalb von Minuten ein.

Er öffnete die Augen und reparierte mit Magie den Tisch, was sie nicht sah und erwartete schon Sebastian. Als dieser erschien, schmunzelte Edward etwas, legte die Hand auf Sebastians Schulter und gemeinsam stiegen beide als Zuschauer in Rikas Vergangenheit ein.

Beide Männer landeten auf einer Wiese. Sie war riesengross und schien mehrere Hektar groß zu sein.
"Hier sind wir nun. Ich kann nciht genau sagen, wo und in welcher Zeit wir in ihrer Vergangenheit sind, aber wir sind es..." sagte Sebastian. Er war durch das einsetzen der Magie etwas aus der Puste. "Beeilt euch, lange kann ich uns nicht hier lassen.." schnaufte er.

Weit entfernt von dem Standort der beiden, konnte man ein kleines Dorf erkennen. Es bestand nur aus ein paar Häusern. Höchstens 10. Kinder konnte man wie Strichmännchen wahrnehmen, die wild umher liefen und spielten.

In aller Eile rannte Edward hin um sich ein Bild von dem Grund zu machen, welcher zu Rikas Veränderung geführt hatte.

Ich hoffe wirklich hier die Antwort auf meine Frage zu finden...