Leidenschaft

"Nein. Ich möchte, dass du hier bleibst. Ich koche und mache alles im Haushalt, keine Sorge, aber ich habe Zwecks deiner Vergangenheit geforscht. Die Bauernfamilie adoptierte dich. Sie fanden dich im Wald, gehüllt in gute Sachen und feinen Stoff. Du hast Adel, Rika und du solltest dich darauf vorbereiten. Es wird nicht Ewig ein Geheimnis bleiben... Ich bin für dich da und ich würde dir und Edward immer in diensten stehen. Was mich beunruhigt, ist die momentane Lage. Seit Jahrhunderten gab es kein Seraphinenpaar mehr. Daher gerät das Land aus den Fugen. Ihr habt beide das Zeug die Welt zum Frieden zu bewegen, doch kann ich da nicht viel machen. Ich bin nur ein Diener... v.v"

Rika sah ihm zu und aß auf in der Zwischenzeit, wo Sebastian erzählte. "Also bin ich eine Prinzessin, soll Edward heiraten damit die Welt wieder Frieden hat?" fragte sie und sah ihn an.

"So einfach ist das nicht. Es muss aus wahrer Liebe geschehen. Ich kann mir das auch nur wünschen, aber ich weis nicht warum du manchmal so Abweisend bist. Hat dir jemand irgendwas getan, dass du manchmal so schwierig bist? Oder sagen wir eher: Was kann ich tun, damit du offener wirst?"

"Keine Sorge, ich bin früh genug offen!" sagte sie und stand auf. "Danke für das Essen!" sagte sie und ging aus dem Haus.
Sie wollte etwas tun, was sie seit vielen Jahren vernachlässigt hatte - ihre Eltern besuchen.

Noch immer...

Sie stand vor dem Grab der beiden. Sie waren, obwohl sie nur die Adoptiveltern waren, dennoch ihre Eltern, die sie liebte.
Vor dem Grab fing sie an zu weinen und starrte auf die Worte, die auf dem Steinen eingemeißelt wurden.

Für immer in unserem Herzen vereint..

Rika sank auf den Boden und konnte die Tränen nicht mehr zurück halten. Am liebsten wollte sie einfach nur Sterben und mit ihren Eltern vereint sein. Sie hatte sonst niemanden, den sie so sehr liebte wie ihre Eltern.

Edward seufzte...

"Ich muss hier raus. Mir reicht es langsam!" maulte er und zog sich an. Keine Stunde später saß er auf Midnight, seinem schwarzen Hengst und ritt ziellos durch die Gegend. Er vergewisserte sich, dass es allen gut ging, wenn schon nicht ihm selbst.

Ich sollte die Liebe zu ihr vergessen. Sie ist auf der Erde und das ist gut so... Mutter ließ mich allein, vater ignoriert mich und überhaupt das zu wagen, wieder zu empfinden... Was hab ich mir nur dabei gedacht...?!

Nach außen sah man nur den schwachen Prinzen, der kaputt aussah mit Augenringen, aber er wusste, dass aller Kummer nichts nützt.

Rika hörte nach einer Weile auf zu weinen und stand auf.

Gut...

Sie hatte sich ein neues Ziel gesetzt. Sie wollte nicht mehr trauern sondern dem Volk helfen.

Wenn es wirklich wahr ist, wird etwas gutes bei raus kommen... denk ich..

Sie war sich nicht ganz sicher, ob es klappen würde, aber sie würde nichts auslassen um es wenigstens zu versuchen.
Sie lief richtung Redgefield um Edward auf zu suchen. Da sie ihn nicht erkannte, lief sie an ihm vorbei.

Eine alte Frau hinter Rika erkannte ihn aber.

"Euer Hoheit, Prinz Edward O.O Wir haben euch so vermisst. Ihr seht furchbar aus...hier... nehmt das" sie gab ihm einen Apfel. "Die sind ganz süß und schenken euch wieder Kraft. Wir sind aber alle für euch da. Ihr habt uns schon so oft geholfen.... Sorgt euch bitte nicht!"

Edward war im ersten Moment perplex.

"H...Habt Dank, Annekatrin. Ich habe derzeit nur leider etwas privaten Kummer." er seufzte erschöpft.

"Dann ruht euch etwas aus. Ihr seht furchtbar aus..." sagte die Frau besorgt, aber setzte letztlich ihren Weg fort.

Rika stopte und drehte sich um.
"EDWARD CULLEN, SCHER DEINEN HINTERN HER!!!" rief sie und stand da, wie eine alte Frau, die Hände an den Hüften.
Jeder, der die Worte gehört hatte sah sie an und wunderte sich wer sie war, doch Rika kümmerte es wenig.
"Wir haben zu reden.. sofort!" sagte sie erneut.

Er sah sie an. In seinem Blick lagen aber Trauer, Schmerz und vor allem etwas, was sie nicht deuten konnte. Seine Miene blieb hart, er schüttelte kurz leicht den Kopf, schloss die Augen eine Sekunde länger und wollte sich beinahe abwenden.

"Du hast immernoch nicht gelernt ordentlich mit mir zu reden. Ich bin nicht dein Hund..." knurrte er leicht und lies Midnight langsam weiter gehen.

Rika stand regungslos da und sah ihm nach.
sie holte tief luft. "DANN KRIEGST DU MEINEN ANTRAG EBEN NICHT!" rief sie ihm nach und ging in die entgegengesetzte Richtung. Sie wollte ihm einen Heiratsantrag machen. Sie dachte eine lange eit darüber nach und fasste sich dann ans Herz.
Sie musste ihn noch etwas mehr kennen lernen, aber er schien nicht zu wollen.

Wie ein Hund... tze...

Sie war zwar eine Zicke, aber wenn man ihre liebe Seite kannte, konnte man darüber hinweg sehen.
Rika ging einfach weiter und bekam plötzlich eine Tomate gegen den Kopf.
Ein kleiner Junge hatte sie geworfen und sah Rika böse an. Lief dann aber weg und Rika machte sich die Tomate aus dem Gesicht. Noch bockiger ging sie weiter und setzte sich an einen Baum, der mitten in der Stadt stand.

Ohne das sie es kommen sah, hob Edward sie aufs Pferd mit einem Arm und ritt mit ihr weiter.

"Gut, reden wir...Hier bin ich, aber ich lass mich nicht anschreien oder beleidigen... verletzen..."

Er wartete geduldig, was sie vorzubringen hatte, obwohl in ihm wieder der Kummer bebte und er wieder traurig wurde, weil er immernoch Rikas Zurückweisung im Kopf hatte.

Als Edward sie schnappte, schrie sie kurz auf und hielt sich dann Edward fest um nicht runter zu fallen.

Also gut, jetzt oder nie!

"Ich habe lange nachgedacht und würde.. gerne mehr über dich erfahren. Das hier.. und so.. und wenn es klappt.. würde ich auch mit dir gehen.. also eine Beziehung führen..." stammelte sie vor sich hin. Sie sah Edward mit Absicht nicht an, dafür war sie viel zu rot im Gesicht.
Sie hoffte nur, das er sie nicht zurück weisen würde.

Er beobachtete sie eine Sekunde, rückte sie aber zurecht, dass sie halt hatte.

"Du willst also mehr über mich wissen?... Was genau...?... " fragte er neugierig.

"Ich bin der Prinz von Redgefield, seit Jahrhunderten der erste Seraphin und doch Sohn eines Mannes, der sich nicht um mich schert. ... Sebastian war immer meine Familie."

"Was genau kann ich nicht sagen, alles halt" sagte sie und schaute auf den Weg den sie entlang ritten.
Sebastian machte sich Sorgen, wie ein echter Vater. Er hätte sich gut als einer gemacht, da war sie sich sicher.

"Als erstes reiten wir zu Sebastian. Er wird sich um dich Sorgen machen. Dann können wir Midnight auch da lassen und etwas spazieren gehen." sagte er und ritt mit ihr zu Sebastians Haus.

"Sebastian?" rief er und ging mit ihr hinein. Sebastian saß auf seinem Sofa und wirkte erleichtert, als er die beiden zusammen sah. "Da bin ich beruhigt....es geht euch gut!"

"Sie hat mich gefunden. Ich lass dir Midnight da. Ich muss mit ihr reden..." sprach er sanft aus ohne einen komischen Ton darin zu haben. Er meinte es so, wie er es sagte: Sanftmütig, offen und eingehend auf ihren Wunsch.

Zusammen gingen sie in den Wald. Eine Zeit schwiegen sie, während sie in den Wald gingen. Edward durchbrach die Stille.

"Ich wurde vor 23 Jahren in Redgefield geboren. Meine Mutter starb wie gesagt bei meiner Geburt. Ich kannte sie nicht und mein Vater hegte nie Interesse an mir. Also machte ich das Beste draus. Mit 6 Jahren, überfielen sie Redgefield - die Männer, welche auch am Tot deiner Eltern verantwortlich waren. Sie wollten den Thron haben und erpressten meinen Vater, da sie mir eine Waffe an die Kehle hielten. Meine Narbe entstand in diesem Moment... Meine Kraft wurde wach, ich schleuderte sie von mir weg, doch ging das Messer dabei in meinen Unterleib. Es war ein dummer Zufall... Aber ab da wuchs ich schneller. Ich hatte mehr Verständnis für die Balance des Lebens... Ich spühre alles Leben um uns herum... Ab da war ich jeden Tag unterwegs. Ich wollte für das Volk leben und sie vor der Trauer bewahren, die ich erfahren habe. Allein aufzuwachsen war schwer und machte so manche Situation kompliziert. Was Liebe angeht... naja, den ersten Kuss hast du bekommen..."

Er schmunzelte.

Rika hörte ihm gespannt zu. Als sie an eine Lichtung kamen, blieb sie stehen und sah auf den Boden.

mh.. ich frag mich eins...

Sie sah Edward an. "Dein Geheimnis.. ist dein Seraphin-dasein oder?" fragte sie zielsicher. Sie wusste es eigendlich schon und wollte nur eine Zustimmung. Denn Rika verbarg auch ein Geheimnis, ein anderes als Edward.
Eigendlich waren es zwei Geheimnisse, eines ist das selbe wie Edward, das andere war ihre Tiergestalt, die bei Vollmond bekam, sobald sie im Himmel war.

"Es ist nur die halbe Wahrheit. Mein Seraphin erlaubt es mir mehr zu sein als Mensch, aber da ist vieles mehr. Ich bin davon damals ausgegangen, dass du nichts von der Welt hier oben weist. Ich dachte im ersten Moment, dass das eher das Geheimnis ist" er schmunzelte und ging in das Sonnenlicht der Wiese und lies sich nieder.

"Herrlich..."

Rika schwieg.

also doch...

Sie setzte sich neben ihn und sah in den himmel.

"Manchmal fühl ich mich trotzdem wie ein Monster..." er lag zwischen den Blumen und hatte die Augen geschlossen.

Sie sah kurz zu ihm und dann wieder in den Himmel.
"Soll vorkommen... aber ich bin ein größeres Monster als du!" sagte sie und kicherte.
Natürlich war es nur Spass, aber ein wenig muss ja auch sein.

Sie spührte, wie der Wind aufbrauste und als sie wieder zu ihm sah, saß ein großer goldener Löwe neben ihr, mir einer wahnsinnig kuschligen Mähne, die sanft im Wind wehte.

"Ich bin auch nicht so ungefährlich.." sagte er im Spaß und mit einem grinsen in der Stimme.

"Da sind richtige Löwen aber gefährlicher..." sagte sie und war wieder ein wenig zickig.

"Brems etwas deine Zunge...sie wird schon wieder schnittig" sagte er und drückte seinen samtweichen Löwenkopf gegen ihren Brustkorb.

Rika sah zu dem Löwenkopf runter und streichelte ihn.
"Sie wird nur dann schnittig, wenn ich es will, also beruhig dich kleines Schmusekatzi!" sagte sie und lachte.
Ein Löwe der Zahm war wie eine Hauskatze, gab es nicht oft.

Er dachte eine Weile darüber nach.

"...dann lass sie nicht schnittig werden... Hat das was mit dem Geheimnis zu tun?"

Er bewegte seinen Kopf nach wie vor nicht und wartete. Er sprach sanft ohne bösenwillen.

"Ich bin ein Seraphin. Das ist wahr, aber dennoch bin ich ein Mensch. Allen Unglücks dazu noch ein Prinz. Aber hier auf der Wiese, bin ich einfach nur frei. Hier kann ich selbst entscheiden wer ich bin und weit weg von allem schlechten sein. Den Mut haben etwas zu tun... aber schlau werde ich aus dir leider dadurch auch nicht..."