The Knight

"Das ist gleich da um die Ecke." sagte er und zeigte auf eine Tür, nach der es nach rechts weiterging.
"Die erste Tür auf der Seite. Du kannst auch gern einfach das Grüne Handtuch verwenden falls du eines brauchst." fügte er noch hinzu, bevor sie schnell an ihm vorbeiging und die Tür ins Bad zumachte.

Na die hats aber eilig...

Nach einer gefühlten Stunde kam Chizuku wieder aus dem Bad raus und hatte nur noch eine lange Bluse an. Sie ging zu Jack und setzte sich auf das Sofa.

"Hab.. mich nur fertig gemacht und musste dringed auf die Toilette.." sagte sie und in einem leisen Ton. Der schüchterne Gesichtsausdruck und die erneute röte, die sie ihm Gesicht hatte, blieben nicht unerkannt.

"Na dann. Das Bett ist da hinten, schlaf gut. Aufgestanden wird morgen früh, ich hab einen Vortrag über die Zelle zu halten, jetzt wo das Experiment fertig ist. Falls du noch was brauchst, zoger nicht zu fragen."

Mit diesen Worten legte sich Jack auf die Seite, deckte sich mit einer Decke zu die er bis dahin bereitgemacht hatte und machte die Augen zu.

"Achja, und mach doch bitte das Licht aus wenn du dich hinlegst." sagte er noch murmelnd.

Sie nickte nur während sie aufstand und zum Bett ging. "Gute Nacht Jack.." sagte sie und löschte das Licht.
Man konnte noch ein wenig das gepolter hören, welches Chizuku verursachte, da sie das Bett nicht so schnell finden konnte.

Na dann.. dachte sie, legte sich hin und schlief schnell ein. Das Bett roch nach Jack. Dennoch konnte sie ruhig schlafen. Chizuku hatte sich von daheim schon daran gewöhnt, in einem anderen Bett zu schlafen, da sie bei Gewitter schnell Angst bekam und in das Bett ihrer Eltern schlüpfte.

Am nächsten Morgen weckte Jack sie und war schon fertig angezogen, als sie die Augen öffnete. Schnell zog Chizuku sich an um Jack nicht auf zu halten. "Ich wünsche dir auch einen guten Morgen!" sagte sie leicht schläfrig.

Jack starrte nervös auf seine Armbanduhr, die ziemlich teuer aussah.
"Könntest du dich *etwas* beeilen? Wir sind schon leicht spät dran, und das ist ein *verdammt* wichtiger Vortrag den ich heute halten muss!"
Dann schaute er kurz die noch verschlafene Chizuku an, die sich ihre Augen rieb während sie ihre Jacke suchte. Dann schaute er noch kurz zu der Zelle die er fertiggepackt hatte und steckte sich die vielen Zettel auf denen seine Rede stand in die Innentasche seiner Jacke.

"Bist du fertig? Schaffst dus allein nachhaus?" fragte er ungeduldig.

Chizuku zog letzlich ihre Jacke an und sah Jack an. "Ich begleite dich natürlich zur Universität. Nicht alle sind so darauf versessen einen ... entschuldige den ausdruck... Ausländer in ihre Reihen zu lassen ohne auch nur mit der Wimper zu zucken! Ich mein... du bist ja nicht der einzige der an der Universität ist. Wenn das rauskommt das du eine Zelle ge...baut hast, dann sind einige Studenten sicher hinter dir her und wollen dir das teil weg nehmen um dann selbst im Rampenlicht zu stehen oder so. Ausserdem kann ich dir sicher noch eine große Hilfe sein!" sagte sie und ging vorraus während sie ein kesses Lächeln auf dem Gesicht hatte.
"Jetzt komm! Sonst kommst du zu spät und gibst mir noch die Schuld dafür!" fuhr sie fort.

"Selbst wenn sies mir wegnehmen, könnten die wenigsten wohl erklären was das überhaut ist, oder wie man es herstellt. Ausserdem, wie willst du mir denn von nutzen sein?" fragte er, aber sie sah ihn nur mit großen Glubschaugen an.

Jack sefzte. "Ja von mir aus, dann komm halt mit. Aber verhalte dich ruhig und mach keinen Ärger."

Mit diesen Worten schloss er die Wohnungstür ab und sie gingen richtung Kurzvehrkerhs-Bahn, wo sie dann auch einstiegen. Sie glitt leise und großräumig auf ihren Magnetbahnen über Tokyo, bis zum Stadtrand und damit zur Uni.

Schon cool eigentlich, die Japanischen neuen Verkehrsmittel. Damit haben sie das Problem der Personenüberflutung in öffentlichen Verkehrsmitteln ohne weiteres gemeistert, daran hängen wir Amerikaner noch...

Jack drehte sich zu Chizuku und fragte: "Müsstest du aber nicht eigentlich in der Schule sein?"

"Nein, ich habe Ferien! Es ist wohl ein Mord in den Reihen der Lehrerschaft passiert oder so. Ich weiss nichts genaues!" sagte sie und sah aus dem Fenster. Die Landschaften zogen an ihnen vorbei während sie versuchte wenigstens etwas zu erkennen ausser viele aneinander gereihte Häuser.
Eine der besten Lügen überhaupt.. ich bessere mich anscheinend! YEAH!!

An der Haltestelle der Universität angekommen, stiegen die beiden aus und Chizuku sah sich um. "Wo.. lang?" fragte sie Jack und sah ihn an.

Er zeigte mit dem Finger auf ein großes Gebäude. "Da, die Vorlesungshalle. Geh schonmal rein. Du nimmst dir am besten einen Platz weit hinten, vorne sitzen Professoren, Doktoren, in der Mitte Schüler und hinten sitzen Besucher. Ich muss hinten rein, ich werde der Vortragende sein. Wir sehn uns nachher wieder."

Mit diesen Worten ging Jack zum Hintereingang des riesigen Gebäudes, und nach 2-3 Minuten Fußmarsch war er auch da. Dann gab er nachdem er durch die Tür gegangen war im großen UniversitätsPC bescheid, dass seine Vorlesung beginnen würde.

Gut, dass alle Schüler hier vernetzt sind. Weniger Anmelde-Krams. dachte er sich.

"Na, Adams? Schon wieder dabei irgendwas auszuhecken?" fragte eine bekannte Stimme.
"Nö Herr Professor. Ich bin gestern endlich mit meinem Projekt fertig geworden. Wenn ich Glück hab sehen sie mich hier zum letzten Mal."
"...Ich hab sie nie leiden können, Adams."
"Ich weiß." sagte Jack mit einem Grinsen.
"...Aber sie waren besser als jeder andere Student, den ich bisher hatte. Sie schliesen mit 21 ihr Studium ab, das haben nichtmal die größten unter uns ihnen zugetraut als sie herkamen. Was ich sagen will, ist..."
Jack schaute ihn mit großen Augen an.
"...Danke, dass ich sie kennenlernen durfte. Machen sie weiter so, dann kommen sie ganz groß raus."
"Werd ich, Professor. Danke ihnen."

Mit diesen Worten ging der Professor in den Hörsaal, Jack trank noch ein Glas Wasser, schaufelte durch seine Rede-Blätter und folgte dem Professor. Er stellte sich auf das Podest und sah zu, wie nach einer Weile immernoch Schüler in den Raum ströhmten. Die Vorderen Reihen waren voll mit Professoren und Doktoren, jung und alt, die alle gespannt auf den beginn von Jacks Vortrag warteten. Doch was ihn beunruhigte: Fast ganz hinten gab es eine Sitzreihe, gefüllt mit Männern und Frauen die Militärsanzüge anhatten. Es war extrem ungewöhnlich, das Militär interessierte sich normalerweise wenig für Universitäten.

Aber er konnte sich von soetwas nicht beunruhigen lassen.

Also los Jack, das hier ist dein Auftritt. Go!

Chizuku setzte sich zum Militär, da kein weiterer Platz frei war. Jedoch fragte sie vorher. "Verzeihung? Könnte ich hier vielleicht platz nehmen? Mein Kumpel da braucht mich als seelischen Beistand!" sagte sie zu dem sehr muskolösen Mann. Er schien amüsiert über die Worte des Mädchens zu sein und lies sie dort platz nehmen. "Selbstverständlich!" entgegnete er mit einem breiten Grinsen. Die weiteren Männer die neben ihm saßen und zugehört hatten, hatten ebenfalls ein Grinsen im Gesicht.

Chizuku sah gespannt nach vorn und beobachtete Jack bei seiner Vorlesung. "Du schaffst das, jack!" sagte sie leise zu sich selbst murmelnd.

Hoffe ich jedenfalls....

Ein kleines Grinsen huschte Jack über das Gesicht als er sah, wie sich Chizuku neben die Militärsmänner setzte.

Du machst mich fertig, kleine.

Der Saal verdunkelte sich und das ganze Licht war jetzt auf Jack gerichtet. Der Projektor zu seiner rechten, das Gerät zum einscannen von Objekten zu seiner linken, auf das er sein Mechanikprojekt stellte, und der große Bildschirm über ihm, das war sein Moment.

Er begann zu sprechen.

"Die Mechanik der Biologie ist eines der kompliziertesten Gebiete, die die Menschheit je erforscht hat. Mit jeder Frage die man zu beantworten Versucht hat, tat sich eine neue Frage auf. Und doch haben wir es immer geschafft dieses Fachgebiet zu unseren Gunsten zu nutzen und Kranke zu heilen, Menschen zu helfen besser zu leben, sogar neue Organe können wir bereits bieten. Ich möchte ihnen hier und heute die nächste Stufe präsentieren - Die künstliche Zelle!

Er schaltete das Gerät per Knopfdruck vom Pult aus ein, woraufhin eine große Abbildung des Inneren, eine große, fleischfarbige Zelle die aufgeregt zuckte.

"Dies ist eine echte Zelle, mit bio-chemischen Mitteln hergestellt, die eine echte Körperzelle perfekt nachahmt. Sie befindet sich imm Stammzellen-Status, weshalb sie zu jeder beliebigen und erforderlichen Zelle umgeformt werden kann. iMit dieser Errungenschaft können wir ganze Körperteile nachstellen, wenn nicht sogar den Leuten einen neuen Körper bieten, die ihren nicht nutzen können!"

Die Militärsleute neben Chizuku fingen an sich aufgeregt Dinge ins Ohr zu flüstern, doch Jack bemerkte das nicht, er war schon zu tief in seinem Vortrag.

"Lassen sie mich nun erklären, woran genau die bisherige Wissenschaft gescheitert ist, und wie ich diese Probleme gelöst habe..."

Und so verlor Jack sich in einem Redefluss, der wohl noch Stunden dauern konnte.

Jack bemerkte es ebenfalls nicht, dass ein weiterer Zuhörer seinem Vortrag beiwohnte. Er war leise durch die Tür herein gekommen und hatte sich an der Tür angelehnt. Stillschweigend beobachtete er, was Jack da alles erklärte. Wie er das empfand, lies seine Miene nicht erkennen.

Es war dabei nur zu sehen, dass einige aus dem Bereich des Militäres unsicher fühlten, als er hinein kam. Chizuku bemerkte nur, dass er etwas eigenartiges an sich hatte: Faszinierend und doch nicht genau erkennbar, was ihn so Interessant machte. Da sie aber wegen Jack hier war, zwang sie sich, gedanklich wieder zum Vortrag zurück zukehren.

Chizuku beobachtete Jack bei seinem Vorttag und drückte ihm beide Daumen, das er es schaffen würde.
Da die Militärsmänner flüsterten, drehte sie den Kopf zu ihnen, verstand jedoch nichts und sah wieder zu Jack nach vorn.

Chizuku war gespannt darauf, auch wenn sie nichts davon verstand, was Jack da vorne redete. Sie tat wenigstens so und sah ihm gespannt zu.

Auch Ashura beobachtete das Militär aus dem Augenwinkel. Jedoch hörte er Jack weiterhin zu, auch wenn er selbst nur die Hälfte davon versand.

Mit langsamen Schritten überquerte sie den Platz, auf dem sie sich befand. Es war das Gelände der Universität.
Riesige Gebäude, die sie immernoch einschüchterten. Aufgetürmte Monster.
Diese Stadt -- diese Stadt beunruhigte sie schon seit dem Moment, an dem sie sie betrat. Aber sie hatte doch unbedingt nach Japan gewollt! Warum fühlte sie sich dann so unwohl?!?
Ein Seufzer entfuhr ihr und sie blickte auf. Die Sonne stand blendend am Himmel, ihre Strahlen wärmten ihr Gesicht.
Für einen Augenblick vergaß sie ihre Paranoia, doch wie ein Jäger holte sie Sarka wieder ein. Kein Moment der Ruhe.
Wie lange war sie schon hier? Zwei Monate? So in etwa.
Das Mädchen ließ ihren Blick schweifen. Niemand war zu sehen. Alle waren bei dem Vortrag, der in dem Gebäude stattfand, das auf der fernen Seite des Platzes zu sehen war.
Vielleicht sollte sie doch...?
Vorsichtig näherte sie sich dem Portal. Man konnte eine Stimme vernehmen.
Sarka legte ihr Ohr an das Tor und lauschte dem Vortrag.

"...Kazutoshi Takahashi und Shinya Yamanaka von der Universität Kyoto berichteten 3007, es sei ihnen gelungen, Körperzellen erwachsener Menschen in induzierte, pluripotente Stammzellen umzuwandeln. Zur erstmaligen Reprogrammierung wurden die Gene Oct-4, Sox-2, c-Myc und Klf-4 mit Retroviren in die Zellen geschleust, was aber nur eine partielle Transformation hervorrief. Was nicht bedacht wurde, war, dass die Retroviren das Genmaterial selbst verunreinigt hatten, und es somit intransformabel gemacht haben.
Was ich also anders gemacht habe ist, wie sie aus meiner Analyse entnehmen können, ich habe einen alternativen Weg gesucht das Informationsmaterial in den Genpool der Zelle zu schleusen."
[Der Projektor projeziert nebenher Jacks Zelle und beleuchtet die jeweiligen Innenbereiche, die von ihm angesprochen werden.]

Jack sah sich im Saal um.
Die Studenten starrten ihn an wie sie ihn immer anstarrten als er versucht hatte ihnen seine Gedanken näher zu bringen, die Militärsleute verstanden sowieso nicht viel, doch was ihm sorgen machte waren die Doktoren und Professoren, die intensiv mitschrieben und untereinander tuschelten, und manche sich angestrengt die Schläfe massierten, sie hatten wohl Probleme mitzukommen.
Als er auf die Uhr sah war es fast schon 10:00 Uhr, und er merke wie der ein oder andere Student schon einen Apfel oder ein Sandwich rausgeholt hatte.

"...in Anbetracht der Uhrzeit schlage ich vor den Vortrag hier zu unterbrechen, wir werden ihn in genau einer halben Stunde fortsetzen. Holen sie sich am besten einen Snack, Herrschaften. Bis dahin." sagte Jack und drehte den Projektor ab.
Inzwischen holte er selbst ein Sandwich aus seiner Tasche und biss davon ab. Dann sah er sich im Saal um und bemerke einen zurückhaltenden Studenten, der gerade eben noch an der Tür gestanden hatte.
War das nicht dieser Ashura? fragte er sich. Der ist warscheinlich genauso abweisend wie immer.

Als er sich wieder zum Pult drehte sah er wie ein Militärsmann seinen Zellbehälter verschloss und unter den Arm klemmte.
"Hey! Was soll das?!"
Jack warf das Sandwich kurzerhand auf das Pult und stapfte in Richtung des Mannes. Doch plötzlich wurde er von hinten gepackt.
"Jack Adams, sie sind hiermit vorläufig festgenommen. Sie stehen unter Verdacht ein Kriegsverbrechen unbekannter klassifizierung begangen zu haben. Sie haben das Recht die Aussage..."
"Hey hey, wow, mach ma halblang!" schoss Jack hervor, doch dann fiel ihm ein dass es besser sei in solchen Situationen keinen Widerstand zu leisten.
Im Saal herrschte große Aufregung, da die Studenten das alles natürlich bemerkten.
"Ihr Projekt wird konfisziert, alles was sie sagen kann und wird vor Gericht gegen sie verwendet werden."
Son Mist aber auch... Was soll das jetzt bloß?

Chizuku stand auf und rannte nach vorn. Sie wollte Jack, ihrem neuen Freund, unbedingt helfen.
"Hey.. was soll das? Ihr könnt Jack nicht einfach festnehmen! Er hat doch ncihts getan.." sagte sie und stellte sich vor Jack. Sie hatte die Arme ausgebreitete und stand da, wie ein Engel im Schnee.
Chizuku war verwirrt, aber versuchte sich nichts anmerken zu lassen und blieb weiterhin so stehen.

"Sie behindern einen militärischen Einsatz. Gehen sie beiseite oder sie werden festgehalten und anschließend an ein Kriegsgericht überwiesen werden." sagte der Soldat zu Jacks linken in einer starren Stimme.
"Mach lieber was sie sagen, die machen keinen Spass denk ich." sagte Jack.
Ich hoffe die hört auf mich, sie sollte wegen mir keinen Ärger kriegen.

Studenten und Professoren hatten sich mittlerweile wie Schaulustige um das Schauspiel versammelt, einige von ihnen tratschen sehr laut. Einige Studenten kamen auch wieder näher, die Soldaten versuchten sie abzuwinken.
"Verlassen sie bitte den Saal, es wird sich alles klären. Gehen sie in ihre Studienräume zurück."

Chizuku denkte erst garnicht daran, platz zu machen. "Niemals" sagte sie und verschrenkte die Arme. In dem Augenblick stand ein "Riese" hinter ihr, hob sie hoch und ging mit Chizuku auf der Schulter, nach draussen.
Das june Mädchen strampelte. "Lass mich runter du Riesenbaby!" fauchte sie und schlug mit ihren Händen auf den Rücken des Mannes. Dies schien ihm alles andere als etwas aus zu machen und er ging ganz normal weiter ohne eine Miene zu verziehen.

Ashura stellte sich dem Soldaten entgegen,

"So behandelt man keine Lady.... Lass sie runter du Riesenbaby oder ich mach dir Beine!" sagte er forsch. Der Soldat schien davon eher belustigt zu sein, denn seine Mundwinkel hoben sich und ein dumpfes Lachen entfuhr seiner Kehle. Doch plötzlich erstarb das Lachen und es war Still im Raum.

Es dauerte nicht lang und der riesige Soldat fiel ohnmächtig zu Boden, wobei Chizuku sich während des Falles löste und auf ihren Hintern purtzelte. Jack hatte den schnellen und präzisen Schlag gesehen, der unerwartet kam und den K.O. Punkt des Soldaten traf. Niemand hatte wohl so eine Schlagfertigkeit von einem so stillen Studenten erwartet. Ashura schien trotz der angespannten Lage und seinem Verhalten entspannt zu sein. Er sah Jack und hatte dabei fragenden Blick. "Kommst du mit der Situation klar? Ich kümmer mich um die Kleine..." erfragte er und nickte bei "Kleine" zu Chizuku, welche gerade aufgestanden war und sich den Hintern rieb. Ashura war offenbar daran interessiert Jack dem Problem zu überlassen und ihm Sorge dabei zu ersparen, die er um das Mädchen haben könnte.

Die Haltung zwischen Jack und Ashura zeigte eine deutliche Differenz der Interessen und Charaktere - wie Rivalen, doch entsprach seine Handlung nicht dem Gesamtbild.

Jack, noch immer fesgehalten von dem Soldaten, hielt still und wehrte sich nicht.
"Ja, ich komm klar." sagte er kurz. "Ich mach einfach mal mit, ich will lieber keinen Widerstand leisten, weißt du?" fügte er noch ruhig hinzu, als die Soldaten Ashrua umstellten und einige von ihnen Elektroschocker zückten.

Aber beeindruckende Kraft... woher hat er die? Er sieht gar nicht danach aus.

Danach wurde aus dem Saal geführt, während die Studierenden sich kaum noch entscheiden konnten wem sie lieber zusahen. Jack hatte die abweisende Tendenz Ashuras bemerkt, und fragte sich was es damit auf sich hatte. Um sie kümmert er sich, aber um mich nicht? Kennt die kleine den Typen etwa?
Da bemerkte Jack plötzlich das blonde Mädchen, dass ausserhalb der Tore stand und ihm zusah. Er wollte sie noch warnen, doch im nächsten Moment wurde sie von einem Ansturm an Studenden verdrängt, regelrecht überrannt.

"Konzentrieren sie sich bitte auf den Gehweg, Herr Adams."
Wow, unüblich höflich für einen Soldaten der dich verhaftet hat... dachte er sich und hob eine Augenbraue.

Jack wurde hinter das Gebäude geführt, inzwischen hatten noch einige Soldaten mehr den folgenden, nichtmehr ganz so starken Ansturm an Studenten gedeckt. Kameras waren auch keine da, aber da in der Mitte des Platzes hinter dem Gebäude stand ein Helikopter.
"Bitte steigen sie ein, Herr Adams. Alle Fragen können sie dem Verteidigungsminister stellen." sagte der andere Soldat, der die Helikoptertür schloss und dann zu den Toren des Saals zurücklief.
"Person geborgen, sie haben Startfreigabe." sagte ein anscheinend Hochrangiger Militärstyp, der Jack jetzt gegenüber saß, vorne in Richtung Cockpit.

"Dann sind sie... der Verteidigungsminister?"
"Korrekt Herr Adams."
"Donald Henry Gates?"
"Ebenfalls Korrekt. Sie sind aufmerksam, so wie ich sie mir Vorgestellt habe."
"Na hören sie mal, ich kenn doch wohl die wichtigsten Personen meines Heimatlandes, und da gehört ihr Amt dazu."
"Ich nehme aber an, dass sie doch einige Fragen haben werden." sagte der Minister noch, bevor der Helikopter abhob. Jack schien sehr verwundert.
"Wow, ich höre die Rotorblätter garnicht... und den Motor ebenfalls kaum. Ich nehme an das ist eine Militärmaschiene?"
"Eine Sikorsky YSH-60B Night Hawk um genau zu sein, für getarnte Transporteinsätze. Aber das ist immernoch nicht das, was sie wissen wollen, oder?"
"Nein... ich nehme an, die naheliegenste Frage ist, warum bin ich hier?"
"Sie wurden von einem Militärprogramm zum aufspüren von nützlichen Privatpersonen ausgewählt, dem sogenannten Round Table Civil Selection - Verfahren. Sie werden von mir jetzt ein Angebot erhalten, bei dem ich ihnen nahe legen würde gut nachzudenken bevor sie es vorschnell ablehnen..."

Als Chizuku aufstand tat ihr der Po ziemlich weh und sie rieb ihn, damit der Schmerz schneller verschwand. "Kleine..?!" fragte sie Ashura, als er das Wort aussprach. Für ein 15-jähriges Mädchen, war sie alles andere als klein. Sie war eine gewöhliche, normalgroße Schülerin. Das Ashura und Jack so groß waren, lag daran, das die beiden Älter und vor allem Männer waren.
Chizuku sah dem Militär und Jack nach und lief hinterher als sie um der Ecke verschwanden. Sie sah nur den Helikopter, der sich in die Lüfte erhob und weg flog.
Na toll... was jetzt..? dachte sie und verschrenkte bockig die Arme vor der Brust.

Jack nickte aufmerksam und blieb still, während er die Arme verschränkt hatte.
Die Japanische Großstadt zog unter ihnen vorbei, während die Sonne hoch am Himmel stand. Die Wolken zogen langsam in Richtung Osten. Er musste an all die schönen und miesen Momente denken, die er hier erlebt hatte. Würde er nochmal wiederkommen? Japan war immerhin nicht seine Heimat.

"Wenn ich sie also richtig verstanden habe, dann werde ich, sofern ich ihr Angebot annehme, eingezogen um dem Militär der Vereinigten Staaten beizutreten?"
Jack genoss es, endlich mal wieder Englisch sprechen zu können.
"Das ist richtig Mister Adams."
"Und meiner Familie in den USA wird ein Geldbetrag in Höhe von..."
"-das ist Verhandlungssache , aber machen sie sich keine Sorgen, normalerweise beläuft sich die Summe nie unter eine Milliarde."
"...verstehe. Und mir selbst wird also ein ähnlich hoher Geldbetrag...?"
"Korrekt."

Stille. Jack musste grübeln. So viele Antworten, und doch haben sich noch viel mehr Fragen aufgetan.

"Warum ich?"

Der Minister seufzte und blickte zum Seitenfenster hinaus, bevor er anfing zu antworten.

"2997 wurde ein Projekt Namens "Round Table" ins Leben gerufen. Es ging darum den Soldaten mit den besten Kampfvorraussetzungen auszubilden, denn mit den richtigen Mitteln würde er zu einer Ein-Mann-Armee werden. Die unglaubliche Macht, jedes Gebäude entweder zu infiltrieren, in Schutt und Asche zu legen, jede Stellung zu Verteidigen, jede Position zu halten, jede Person zu retten die er retten soll... sie können es sich kaum vorstellen."
"...Haben sie denn die Mittel dazu wirklich?"
"Ja. Doch das Projekt scheiterte. Niemand im ganzen Militär hatte die richtigen Anlagen. Die richtigen Gene. Es gab niemanden der zum perfekten Krieger werden konnte. Unsere Wissenschaftler vermuteten, dass diese Erbanlagen nur in winzigsten Mengen vorhanden sind, und zwar in Menschen die sich nicht zum Militär einschreiben lassen..."
"...weil die Nanoroboter die Gene verunreinigen?"
"Ja, sehr richtig Mister Adams. Wer sie ohne einen speziellen, extrem Kostspieligen Schutz verabreicht bekommt vermindert damit sein Genmaterial. Die logische Folge dessen war, dass wir die Personen aus zivilen Kreisen herausfiltern mussten. Sie sind eine davon."
Jack hob eine Augenbraue.
"Wie haben sie mich denn gefunden?"
"Keine Angst, wir haben unsere Methoden. Nun, was sagen sie dazu?"
"Und ich soll also ausgebildet werden? Für mein Land?"
"Sofern sie gegen die anderen Teilnehmer bestehen, werden sie zum ultimativen Kampfobjekt ausgebildet. Keine Angst, es ist zwar ein ganzes Stück arbeit, aber keine Schinderei so wie man es sonst vom Militär hört. Ihnen werden die modernsten Geräte zur Verfügung gestellt, und der Betrag wird noch vor ihrem Training auf ihr Konto überwiesen, unabhängig ob sie gegen die anderen bestehen oder nicht. Jeder Teilnehmer erhält seine Summe. Sofern sie bestehen, Mister Adams, werden sie es sein der diesen Krieg beendet. Also, was sagen sie?"

Jack musste lange nachdenken, er wog alle Konsequenzen ab die ihm einfielen.
Dann streckte er die Hand aus, die der Verteidigungsminister dann kräftig schüttelte.

"Wir haben einen Deal." sagte Jack.

Die Soldaten, welche Ashura umstellt hatten, waren auch schon mit ihrem Ohnmächtigen Kammeraden gegangen, da ihre Mission beendet schien. So ging er zu Chizuku und sah auch dem wegfliegenden Helikopter nach.

"Das heißt nichts gutes..." sagte er und starrte in den Himmel. Dann wendete er seinen Blick auch Chizuku. "Kennst du Jack Adams schon länger? Wenn ja, wirst du ihn bald nicht wiedererkennen. Du kannst ihn jetzt schon Mal abschreiben." erklärte er und ging. So einfach wollte Chizuku sich aber nicht abservieren lassen und folgte dem eigenartigen Jungen. Er ging mit ihr in einen Klassenraum, wo sie allein waren und Auge in Auge sprechen konnten.

"Hör zu, bevor du mich mit Fragen bombardierst. Das Militär hat vor vielen ein Projekt ins Leben gerufen, wo es um die Erschaffung der Besten und absolut tödlichsten menschlichen Maschine geht. Ein Krieger könnte eine Arme von Tausenden erledigen. Das Problem ist, dass die normalen Soldaten etwas gespritzt bekommen, was sie dafür untauglich macht. Also suchen sie sich Frischfleisch. Bei der ganzen Sache bieten sie Geld. Wenn du nicht mitspielst, drohen sie damit die Familien zu töten oder gar dich selbst. Also egal was Jack macht - er wird jetzt keine Wahl haben. Er wird bei deren Ausbildung mitmachen müssen... - freiwillig oder nicht!" erklärte er und holte einen Moment Luft.

"Die Untauglichkeit der Soldaten durch die Spritze kommt daher, weil das Mittel die magischen Fähigkeiten eines Menschen vollkommen Vernichtet. Jeder Mensch kann Magie anwenden, wenn man die Lehre dafür hat. Selbst du könntest das. Fakt ist aber, dass der Aufstand zu einem Krieg und es tausende Tote geben wird. Ich bitte dich mir zu helfen, Magie zu lernen und den Krieg mit mir und vielen anderen zu beenden. Nur so kannst du deinem Freund noch helfen... Andernfalls ist er veloren..." erklärte er, hatte einen ernsten Blick und wartete ihre Reaktion ab.

Chizuku hatte die Arme verschrenkt und konnte ihren Ohren nicht trauen.
Er wird also entweder Sterben, oder Menschen töten, aber... Jack ist nicht so.. dachte sie beendete ihren Gedanken laut. "Er wollte doch nur seinen Abschluss und nicht gleich eine Kampfmaschine des Militärs werden. Was dein... dingsda angeht.. machs meinetwegen allein, aber ich glaube nicht an Magie."
Chizuku ging aus dem Klassenraum und machte sich auf den weg. Sie ging in die Richtung, in der der Helikopter geflogen war und versuchte Jack irgendwie aufzuspüren. Er war ihr neu gewonnener Freund, den würde sie im Leben allein lassen.