Aus Schutz zur Liebe

"oh ja klar, tschuldige. Mein Name ist Sora Chikanatsu. Wenn du eine verletzung hast ~ " begann sie und gab Edward eine Visitenkarte. "... dann komm einfach da hin oder ruf mich an. Bis dann!" beendete sie ihren Satz und lief mit den Büchern im Arm in das Schulgebäude.

"Sora,mh?" murmelte er, als sie schon längst weg war. Er sah kurz auf die Visitenkarte und begab sich dann zu seinen ersten spannenden Stunden des neuen Unterrichts. Die ganze Zeit dachte er darüber nach, wie es möglich war, doch letztlich nützte es ihm nichts.

In der Mittagspause holte er sich etwas in der Mensa. Ein Apfel und etwas zu trinken sollten reichen, bis er wieder zu Hause wäre. Er ging damit auf das Dach der Schule, genoss die Stille, trank und aß etwas, wobei er sich kurz danach einfach anlehnte und die Augen schloss. Seit sehr langer Zeit konnte er nicht mehr so Abschalten. Sein Vater hatte das immer verhindert. Ihm machte nur das mit Hira traurig, weil er sich etwas anderes erhofft hatte. Er wollte einfach nur lieben und wurde versetzt - der erste Korb seines Lebens.

Sora kam mit ein paar anderen aufs Dach und man konnte sie schon deutlich lachen hören als sie die Treppen hoch gingen. Als sie raus kamen sah Sora Edward und blieb stehen. "Oh hi. Stören wir?" fragte sie und beugte sich vor zu ihm.
Sie trug eine gewöhnliche Jeans und ein Bluse mit einer Krawatte. Die Haare waren offen und der Poni hing ihr halb ins Gesicht. Sie lächelte während sie über Edward gebeugt stand.
Die anderen Schüler standen an der Tür und schlossen diese. Sie hatten anderes geplant, als nur gewöhnlich ihre Mittagspause zu verbringen.

Er sah sie ungewollt charmant und charakterstark am mit seinen Augen, deren Farbe viel schöner war, als es ein Edelstein hätte sein können.

"Lasst euch von mir nicht den Spaß verderben. Ich schalte hier nur etwas ab und genieße die Sonne." gab er höflich zurück. Edward hatte sein schwarzes T-Shirt an und eine Blue-Jeans mit einfachen Turnschuhen, welche ebenfalls Schwarz waren, kombiniert. Sora fiel auf, dass er etwas besonderes an sich hatte, was den anderen jedoch entging. Da war einfach etwas zu viel - es passte nicht zu dem menschlichen Erscheinungsbild, welches sie vor sich hatte. Er sah Sora zu, wie sie zu den anderen ging und beobachtete, was die Mädchen vor hatten.

Sora und die anderen Mädchen setzten sich in einen Kreis und spielen ganz gewöhnlich Karten.

Er sah, dass es nichts ungewöhnliches war und schloss die Augen wieder. Es machte ihm immernoch sehr zu schaffen, wie Hira mit ihm ungesprungen war.Während die Sonne auf seiner Haut brannte, fand er eine innere Ruhe, die er so noch nie hatte. Dabei bemerkte er gar nicht, wie die Zeit weg ging.

Plötzlich klingelte es und riss ihn aus seiner Meditation. Schwermütig stand er auf und ging wieder zu seinem Unterricht,

Sora ging mit den anderen Mädchen wieder zum Unterricht und setzten sich auf ihre Plätze. Der Unterricht war nicht schwer für sie und so, kam sie gut mit, mit dem was der Lehrer erklärte.

Währenddessen war Hira dabei durch den Wald zu gehen, sie suchte nach dem Wild, welches am vorigen Abend verschwand. Sie hoffte das sie es wiederfinden würde und suchte weiter. Instinktiv ging sie immer weiter.

Einige Wochen vergingen und Edward konnte eine Klasse überspringen. Am ersten Tag in der neuen Klasse, ging er zum Lehrer. Es war Soras Klasse in die er kam.

"Guten Tag. Mein Name ist Edward Cullen. Ich bin der neue Schüler, der versetzt wurde." sagte er in detenter Stimme zum Lehrer. Dieser wies ihm einen Platz zu. Direkt neben Sora war der einzigste noch freie Platz in der Klasse. Er ging hin und sah sie mit einem leichten Schmunzeln an. "Hallo" sagte er samtweich und nahm auf dem harten Holzstuhl platz.

Sora lächelte zurück und nickte. Dann sah sie wieder nach vorn und der Lehrer begann mit dem Unterricht.

Auch Edward sah nach vorn und versuchte in den Unterricht einzusteigen. Man sah auf seiner Stirn eine kleine Denkfalte und er kam mit. Er hatte eine elegante Handschrift, die zu schön war um wahr zu sein. Er schrieb, als wäre es die Schrift eines Märchenbuches. Ob Sora mehr von der schönen Schrift haben wollte via Zettelchen?

Sora nahm einen kleinen Zettel. 'Schöne Schrift!!' schrieb sie darauf und schob ihn unbemerkt zu Edward rüber.

Edward schmunzelte und schrieb ihr zurück.

"Vielen Dank, Sora. Die hast du auch " schob er zu ihr zurück.

Als Sora den Zettel sah musste sie breit Grinsen, was dem Lehrer natürlich auffiel. Er warf mit einem stück Kreide in ihrer Richtung und sah sie mit verschrenkten Armen und einem genervten Blick an. "Möchten Sie weiter machen, Sora?" fragte er mit gereizter Stimme. "Niemals, Herr Johnson!!" sagte sie tat ganz unschuldig. Die anderen Schüler konnten sich das lachen nicht verkneiffen und durch den Klassenraum dröhnte schallendes Gelächter.

Auch Edward schmunzelte und sah zu ihr. "Éntschuldige" flüsterte er und wandte sich nun dem Unterricht erneut zu. Es tat ihm leid, dass sie für seine Schrift ermahnt wurde. Er wollte das nicht.

Sora nickte nur und sah dann wieder nach vorn.

Nach dem Unterricht, ging Sora raus und zog auf der Treppe ihre Inline Skates an, um nach Hause zu fahren. Als sie aufstand, wurde sie angerempelt und viel hin. "Autsch..." sagte sie und rieb sich den Po.
"Musst schon aufpassen, Kleine!" sagte ein älterer Schüler und lachte, welches seine Freunde auch taten. Sora stand still schweigend auf und fuhr um nicht aus zu rasten. Auf dem Weg - weg von der Schule - fluchte sie leise vor sich hin.

Edward fuhr mit seinem Auto nach Hause und bekam von Sebastian wie jeden Tag etwas zu essen vorgesetzt. Nachdenklich saß er darüber und stocherte dabei mehr im Essen, als das er was aß.

Er seufzte.

"Ich sollte sie vergessen... und dann ist sie da noch..."

"Mh? Was meint ihr, Edward?" fragte Sebastian und saß ihm gegenüber.

"Ach, Sebastian... ich kann Hira nicht vergessen... In der Schule ist aber ein Mädchen, welche ohne Frage ihr Zwilling sein könnte. Ihr Name ist Sora... " wieder seufzte er. "Ich sitze neben ihr...und ich habe mir so sehr, mit Hira, eine Beziehung gewünscht, dass ich gerade einfach nur einsam bin..." klagte er mit trauriger Stimme und einer Ausstrahlung von Ratlosigkeit.

Sebastian grinste. "Macht euch keine Sorgen, Edward. Hiratasuka ist in ihrem Dorf und im Gegensatz zu der kleinen Sora, sicherlich schon lange entjungfert!" erneut lachte er bei der letzten Bemerkung seiner seits. Sebastian hatte einen Humor von einem Stein und obwohl man es ihm schon oft sagte, änderte er es nie.

Edward traf der schwarze Humor und doch, schien er ihm in Gedanken recht zu geben. Er nickte leicht.

"Vielleicht hast du Recht. Ich sollte damit abschließen, aber ich wünschte mir so sehr....einfach glücklich zu sein..:" sagte er und bei den letzten Worten brach seine Stimme weg und ein paar Tränen rollten seine Wangen hinab. Ihn traf die Situation mehr, als Sebastian es geahnt hatte. Es war ein Stich ins Herz für ihn, dass Hira ihn abgewiesen hatte. Nun musste eine neue Lösung her. Nur wie soll man 2 so fremde Menschen wie Sora und Edward verkuppeln?

Sebastian dachte nach. Irgendwie musste er es doch schaffen, das Sora und Edward sich nahe kamen.
Plötzlich klingelte es an der Tür. Sebastian ging hin und machte sie auf. Man hörte nur leise ein paar Stimmen, eine weibliche und die von Sebastian. Es war Sora.
"Ich wollte das hier nur abgeben, es lag bei meinen Büchern. Könnten sie es Edward wieder geben?" fragte Sora und streckte die Arme in richtung Sebastian, der es annahm und nickte. "Wollen sie nicht noch rein kommen?" fragte er höflichkeitshalber. Sora schüttelte nur den Kopf und machte sich wieder auf den Weg.

"Das war sie, nicht wahr?" sagte Edward und sah Sebastian an. Er lies es so stehen und verzichtete auf die Frage: "Gibst du mir Recht, dass sie wie Hira aussieht?". Er empfand es als unangemessen und wollte daher erst einmal Sebastian sprechen lassen.

"Ja, das war sie. Sie hat ein Buch von euch abgegeben. Sie meinte es sei irgendwie in ihre Tasche gefallen oder so!" sagte er und übergab Edward das Buch.
Nichts weiter sagend, ging der "Butler" wieder an den Herd und stellte diesen aus. Er hatte noch etwas dazu gekocht. Edward Lieblingsspeise. Sebastian wollte das Edward wenigstens ein bischen Lächeln konnte und sich freute das er dennoch jemanden bei sich hatte, der sich um ihn sorgt.

Sora war auf den Weg nach Hause, als sie es in einer Gasse knallen hörte. Es war kein knallen, wie bei einer Pistole, sondern wie Holz auf Beton. Ein dumpfer Schlag folgte. Eigendlich wollte sie garnicht nachsehen gehen, aber ihre Neugierde war zu groß und so ging sie, ohne zu wissen was passieren würde, in die Gasse.
Hira stand vor ihr und Sora wusste nicht was sie tun sollte. Das Mädchen vor ihr, sah ihr ziemlich ähnlich. "Hallo.." sagte sie zu dem fremden, aber ähnlich aussehendem Mädchen. Hira sah zu Sora auf, da sie auf dem Boden saß. Dann sah sie sich um und bemerkte, das sie garnicht mehr in Redgefield war. Sie sprang auf und rannte in die entgegengesetzte Richtung von Sora.
"WARTE!" rief sie ihr nach und folgte dem Mädchen. Wer war sie? Woher kommt sie? dachte Sora sich während sie weiter rannte.

Hira lief instinktiv zu Edward´s Haus. Sie kletterte auf dem Hinterhof in ein Fenster rein und rannte in die Küche. Versteckte sich hinter Edward und sah zur Tür. Sora war ihr gefolt und stand nun auch in der Küche.
Stille trat ein.

"Oh.. ich werde mal noch 2 Zimmer vorbereiten!" sagte Sebastian und verschwand aus der Küche.

Edward stand auch und sah sie an. "Sora? Was machst du hier?... Achja... das Buch. Danke nochmal dafür." sagte er mit einem leisen Schmunzeln. Hira bemerkte er in dem Moment nicht. Diese sah nur, dass er vorsichtig wirkte - sogar ein wenig nervös.

Sora sah ihn an. "Wer ist das?" fragte sie ihn. Sie zeigte auf Hira die nun aufgestanden war, aber dennoch hinter Edward stand. "Ist das deine Freundin?" fragte sie erneut.

Hira krallte sich an Edward und schien Angst zu haben.