Aus Schutz zur Liebe

Edward nahm von Hira Abstand und sah sie verdutzt an. "Das ist meine Kinderbekanntschaft Hiratasuka... ... WAS machst du HIER?" sagte er entsetzt darüber, dass sie vor ihm stand. Er hatte nicht erwartet, dass sie da erschienen wäre.

Er wirkte sogar ein wenig Sauer. Aus irgendeinem Grund wollte er seine Ruhe mit Sora haben.

Sora verschrenkte die Arme und sah zu Hira.

"Ich .. wollte dich sehen..." sagte Hira und sah auf den Boden.

"Du wolltest mich sehen?!" fragte er halb entsetzt und bekam einen traurigen Blick. "Ich wollte dich damals mitnehmen. Du hattest dich dafür entschieden, deinen eigenen Weg ab jetzt zu gehen. Jetzt tauchst du hier auf?.... ich war gerade dabei ein neues Leben anzufangen... "

"Genau, also Verschwinde einfach und lass uns in Frieden!" sagte Sora mit bösem Blick.

Hira schwieg nur, verbeugte sich und verschwand aus dem Zimmer genauso schnell wie sie auftauchte.

Er hatte ein wenig ein schlechtes Gewissen. er sah Sora an und wusste nicht, was er sagen sollte. Er wollte nicht, dass dass sie schlecht von ihm dachte.

"Sora... Ich..."

Sora senkte die Arme und sah Edward an. "Schon gut jeder hat doch ein oder eine Ex.Oder?" sagte sie und lächelte dabei.

"Ja, da hast du Recht.." pflichtete er ihr bei. "Kann ich dir etwas anbieten, wie z.B. einen Tee?" fragte er und bot ihr das Sofa an.

"Nein Danke.. Ich werde gleich wieder nach Hause gehen müssen. Ich muss noch lernen!" sagte sie und machte sich wieder auf den Weg zur Tür. "Also bis Morgen oder so!" sagte sie zuletzt und verschwand aus der Wohnungstür.

"Bis morgen..." sagte er und sah ihr verwirrt nach. Noch eben hatten sich die 2 schönheiten um ihn beinahe geprügelt und nun stand er wieder allein da. Er kratzte sich am Hinterkopf und belies es dabei. Er entschied sich dazu den Abend ruhig ausklingen zu lassen und legte sich auf sein Bett zum lesen.

Sora ging gemütlich nach Hause, während sich Hira einen Weg zum Fenster von Edward´s Schlafzimmer suchte. Oben angekommen klopfte sie dagegen und wartete bis Edward keine 2 Sekunden nach ihren Klopfen aufstand und das Fenster öffnete.
"Ist... sie weg...?" fragte sie und schien leicht traurig oder gar verletzt.

Edward sah sie an und schien nicht begeistert davon zu sein, dass Hira schon wieder "an ihm klebte". +

"Sie ist weg und ich habe keine Ahnung, was DU noch von mir willst." knurrte er halb und erinnerte sich wieder genau an den ständigen Schmerz, wo sie ihn zurückgewiesen hatte. Er hatte begriffen, dass es keine Zukunft für beide gegeben hatte.

"Ich bin es leid von dir verletzt zu werden. Du hast mir oft genug weh getan und mich Zich-Mal zurückgewiesen. Ich liebe dich nicht mehr und was immer das gerade soll... Bitte geh wieder nach Hause... Du gehörst hier nicht hin...Ich will endlich ein Leben ohne dich führen..." sagte er ihr ernst ins Gesicht. Der Schmerz, den er empfunden hatte, wurde in seiner Stimme mehr als deutlich, so dass auch Hira einsehen musste, dass sie sich wie ein Monster ihm gegenüber verhalten hatte. Würde sie jetzt nicht gehen, würde Edward sie in aller Wahrscheinlichkeit des Hauses verweisen und "zum Teufel jagen".

Hira sah ihn noch einen moment lang an. "Wie ihr wollt..." sagte sie und sprang den Baum runter. Von einer Sekunde zur anderen war sie verschwunden und streunerte durch die Gassen wie ein alter verweister Hund, der nicht mehr nach Hause fand.

Am nächsten Tag ging Sora wie immer gemütlich zur Schule und hörte Musik.

Auch wenn Edward schlecht schließ, begab er sich am nächsten Morgen wie gehabt zur Schule. Er hatte Hoffnung, dass er jetzt in eine glücklichere Zukunft erleben würde.

In der Schule angekommen, machte Sora den MP3 Player aus und steckte ihn in die Tasche. "Erste Stunde Sport.. Na toll" sagte sie und klang genervt.
Sie ging zur Umkleide und zog ihre Sportsachen an. Als sie wieder raus kam und zum Sportplatz ging, sah Edward sie schon von weitem. Sie trug eine lange Jogginghose und ein Schlabbershirt.

Edward trug ein schwarzes Tank-Top und kurze Jeans. Man sah nun vor allem seine tranierten Körperteile und es war nicht schwer zu erraten, dass er ein As in Sachen Sport war.

Er sah Sora an und hoffte nur, dass sie über diesen chaotischen Nachmittag kein Wort mehr verlieren würde. Lieber wollte er auf eine glückliche Zukunft ohne Hira hoffen.

Sora sah kurz zu ihm und dann wieder weg. Sie wollte das alles Vergessen, was den vorigen Tag passiert war. Sie machte sich warm um in Form zu sein, wenn der Lehrer sie und die anderen Schüler auffordern würde zu Laufen.

Er machte sich ebenfalls leicht warm und beobachtete den Lehrer, welcher gerade zur Klasse gelaufen kam. Er erklärte kurz, dass sie heute Sprint und Ausdauerlauf machen würden mit einer kurzen Pause dazwischen.

So gingen sie zum Start, wo die Jungs als erstes dran kamen - immer in 5er Gruppen. Es ging nach dem Alphabet und so war Edward in der 1. Gruppe der Jungs. Er nahm Haltung an und lief gegen die anderen. Seine sportliche Vergangenheit am Hofe seines Vaters hatte ihn auf solche Momente vorbereitet. Er kam als erster durchs Ziel und hatte nur knapp den Schulrekord verfehlt.

Es dauerte eine Weile bis Sora rankam. Sie war nicht so sportlich wie Edward, aber war nur 5 Sekunden später im Ziel, als Edward es tat.

Er sah Sora zu und war heil froh, dass sie sich nicht verletzt hatte. Aus einem ihm nie begreiflichen Grund, hatte er ständig die Gedanken, dass sie weicher und zerbrechlicher war als Hira. Der Gedanke, dass sie stolpern könnte und sich dabei etwas tat, war nah wie sonst kaum. Immerhin rannte sie in der Mädchengruppe sehr schnell und kam auch als dritte ins Ziel. Für die Klasse war das eine beeindruckende Leistung, da es hier immerhin um den Schulrekord ging.

Verschnaufend stützte Sora die Hände an die Kniee und atmete dabei sehr schnell. Man sah es ihr zwar nicht immer an, aber wenn man es wusste das sie Astma hatte, so würde jeder Rücksicht nehmen und das wollte sie ganz und garnicht. Sie wollte wie jedes andere Mädchen behandelt werden und hatte trotzdem das kleine Inhaliergerät immer dabei, falls sie es brauchte.

Sie stellte sich normal hin und sah rüber zu Edward. Sora lächelte kurz und gab ein Nicken von sich welches "hi" heissen sollte. "Sora!" rief eine weibliche Stimme hinter ihr. Die klassensprecherin hatte die Hände zu Fäusten geballt und an die Seiten ihrer schmalen, aber breiten Hüfte gelegt. "Wie oft muss ich dir das noch sagen, das du schneller laufen sollst? So kommen wir doch nie auf den 1. Platz der Schulrennmeisterschafften!" sagte sie und sah mehr als Wütend aus. "Ist ja gut.. Ich geb mir ja mühe!" gab Sora zurück.
"Dann lauf jetzt nochmal!" fauchte die Schreckschraube von Klassensprecherin und verschrenkte die Arme. Sora ging zum Startpoint und machte sich fertig zum laufen.

Edward nickte zurück und beobachtete das treiben. Er sah Sora an, dass etwas nicht stimmte. Sie schnaufte zu sehr für einen derart kurzen Lauf. Er hatte ein mulmiges Gefühl, als sie erneut an den Start ging. Falls etwas passieren würde, wo würde er bereit und schnell da sein.

Das Knallen ertönte den Sportplatz und Sora lief los. Sie war schneller als vorher, jedoch bekam sie ein schwindelgefühl und von einer Sekunde auf die andere lag sie schwer atmend im Gras des Sportplatzes. Sora holte den Inhalator aus ihrer Tasche und zog einmal kräftig. Sie sah in den Himmel und kurz bevor Edward sie erreichte, verlor sie das Bewusstsein.

Er hechtete wahnsinnig schnell zu ihr und betätigte noch einmal den Inhalator. Danach hober sie auf die Arme und sah die Klassensprecherin nur strafend an. Der Sportlehrer war entsetzt und befahl sie umgehend auf die Krankenstation zu bringen. Das tat er auch und saß bei ihr, bis sie wieder aufwachen würde.

Es dauerte ein paar Stunden bis Sora wieder aufwachte. Sie öffnete die Augen und sah an die graue Decke des Krankenzimmers. Als sie sich aufsetzte sah sie Edward. "Hallo.." sagte sie mit einem leichten Lächeln.

"hey, wie gehts dir?... Ist es jetzt besser?..." fragte er mit besorgtem Blick. "So zu rennen, mit Astma, endet meistens nicht gut, aber zum Glück hast du nurein paar Schürfwunden davon getragen... " erzählte er.

"Die Schule ist auch schon aus und man hat versucht deine Eltern zu erreichen, aber das hat wohl nicht geklappt.." sagte er wieder besorgt und reichte ihr ein Glas mit Wasser.